Wer sind sogenannte Psychiatrie-Erfahrene?

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28.01.2024 12:05
#16

Hallo,
ich empfinde mich als Psychiatrieerfahren, weil ich 1987/88 erstmals on psychitrisch auffälligen Erfahrungen und Verhltensweisen geprägt war. Ich ging schließlich auch in die Psychiatrie, weil die Wirklichkeit, in der ich lebte aufhrund der Wucht meiner Trauer (Depression) nicht mehr zu auszuhalten war. Psychiatrie war ein Schonraum.
Nicht in den "Fängen" des psychiatrischen Versorgungssstems hängen zu bleiben war mir Antrieb, alles zu tun, um so gesund und glücklich wie möglich zu werden. Ich habe einen großen Einsatz aufgebracht und hatte auch ganz gute Ressourcen. Für mich daher auch ganz gut, dass ich das psychiatrische System schn etwas kannte. Durch Erfahrungen mit einer älteren Schwester, soie den Studienschwerpunkt "Psychiatrie", in dem ich als Praktikant das Übergangswohnheim Gütersloh kennenlernen durfte und auch in der Dörner-Klinik Gütersloh zu Besuch war, u.a. auf einer Tagung. Was dort als erfolgreiche Bewältigung von psychiatrischer Erkrankung präsentiert wurde, war nicht der Erfolg, den ich erreichen wollte.
Gerne würde ich meine Genesungserfahrung und meine Ei nsichten stärker in den öfentlichen Diskurs über psychische Erkrankung einbringen. Im Übergang zur Rente und finanziell abgesichert habe ich heute mehr Freiheiten. Aber wen interessiert es? Wer möchte mine Sichtweisen hören?
Ist mein Weg nicht eine zu große Infragestellung des Status Quo? Egal ob für "Fachleute" psychischer/psychiatrischer Erkrankung oder für Betroffene. Beide wären mit der Wahrnehmung eigener Grenzen konfrontiert, würden sie sich ehrlich mit meinen Erfolgen, meiner Ohnmacht und meinem Einsatz auseinandersetzen. Meine Antworten sind nicht nur bequem oder nett. Haben Fachleute nicht auch ihre psychischen Defekte? Wieviele "narzisstisch" gestörte Chefärzte gibt es!? Können sich psychisch Kranke wirklich konsequent darauf berufen, nicht arbeiten zu können? Und sei es schlecht bezahlte oder unbezahlte Arbeit? Ml so zwei spitze Fragen am Rande ;-) Jeder ann sich engagieren. Für sich und für andere und ist dazu aufgreufen. Deshalb finde ich auch jedes Engagement toll, auch im BPE. Ich biete mein Enaggement in meinen Grenzen dort an, wo es gefragt und gewürdigt ist. Vor allem auch demnächst als Rentner in einer Suchtberatungsstelle. Dort werde ich gebraucht und gewürdigt. Dort bin ich Suchtberater und Suchttherapeut.
Und hier? Psychiatrie-Erfahrener.
Ich gehöre dazu. Auch wenn ich ich ein gutes Leben führe und hbe - mit meinen Einschränkungen. Auch der des Alters (noch 65 J.).
Herzliche Grüße
Jürgen


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29.01.2024 12:19
#17
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Danke Jürgen.
Ja, den Blick darauf zu werfen, das wir ganz oft selbst schon trialogisch sind, finde ich erwähnenswert.

>>> Kommunikation ist der erste Schlüssel zur Kooperation! <<<

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