Apercu I

25.12.2023 16:21
#1
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Vorwort
Armin Andreas Pangerl lädt ein zu Alltagslyrik.
Ganz anders als alltäglich.
Gänzlich ohne Versmaß.
In ehrlichen, unverbogenen, nicht dem Reim geopfert verbogenen Worten, spricht er immer wieder Kritisches an und nennt Unliebsames beim Namen.
Den Finger immer direkt in die Wunde gelegt. Ohne Rücksicht auf Verluste dafür mit Herz und Schnauze.
Er regt zum „Selberdenken“ an, zwingt zu eigenen Meinungen und Einsichten.
Unverblümt und gerade heraus, sprunghaft und gerade deshalb nie langweilig - auch so kann Lyrik sein.

Dieter Fettel
Lahr


Danksagung
Mein Dank geht insbesondere an Dieter Fettel, der sich immer so selbstlos um meine Buchprojekte kümmert und auf alle Fragen eine Antwort und Meinung hat. Das trägt mich. Vielen Dank.

Armin Andreas Pangerl
Lahr


Echo der Wahrnehmung



Wir putzen
Die Wohnung hat gebrannt.
Ich habe ein Bild gemacht.
Die Sterne waren zu sehen.
800 ASA und viel Bildrauschen
Auf meiner Haut ein Seebeben.
Bilder des Todes
und Sterben.
Mir war sehr eng.
Margit ist schwanger.
Ich verschicke Post
übers Internet
Briefe gibt es keine mehr.
1 Januar 2005

Gedanken
Webseite Kunsthalle Altdorf geht online.
Ich rühre die Menschen mit dem was ich tue,
aber ich werde nicht bezahlt.
Ich habe nur den Mittler gespielt
und habe gezeigt was ich kann,
oder auch nicht kann.
Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui
lässt meine Gedanken
um den Machtmissbrauch kreisen
und ich schicke Botschaften
in eine Welt
die mir nicht antwortet
Es gibt Menschen, deren Geist
mir ein Leitfaden ist.
Dazu gehört vor allem
Isolde Wawrin
mit ihrem glasklaren Verstand
info@bildkunst.de
22. Januar 05


Deutschtumamt
Abwimmeln
wegdrücken
verschieben
warten lassen
So sind die deutschen Beamten.
Amt und Ärmeramt
werden nicht mein Leben bestimmen.
Eher sterbe ich.


Die große Lüge
Als ich jung war
sagte man mir
ich sei zu jung für die Kunst.
Als ich älter wurde
sagte man mir
ich sei nicht gut genug für die Kunst.
Als ich alt war
sagte man mir
es ist zu spät für die Kunst.
Als ich tot war
kauften sie meine Bilder


Die Idioten gehen zur Arbeit.

Idee:
Ein
nicht ganz
so ernst gemeinter
Vortrag
über
unsere Gesellschaft
und die Möglichkeiten
der Selbsthilfe.


Schriftsteller sind Menschen
Schriftsteller sind Menschen,
deren Gedanken
sich auf Papier fortpflanzen.
Ich lese und verstehe,
was jemand gedacht hat.
Das wird sich ändern
oder hat sich bereits.
Was vorher nicht ausgesprochen wurde
und nur in Gedanken vorhanden war,
wird über die Spracherkennung
in wenigen Jahren nicht mal mehr
von den Autoren getippt werden müssen.
Eine Quasselstrippe kann
den Rekord an Geschriebenem
locker überbieten.
Nebenbei kann ich
die Originalsprache
der Schreibenden auch hören
Das entspricht in etwa der Entwicklung
vom Fahrrad zur Rakete
oder ist es schon der Schritt,
dass es Bücher bald nicht mehr gibt?
Überall kann ich,
mit dem MP 3 Player,
dann ein Buch hören
und
zeitversetzt
die Gedanken
mit dem Ausdruck
des Künstlers hören.
Zum Glück sind dann
endgültig alle
Kritiker und Interpreter
am Ende
und jede Fehlinterpretation
ausgeschlossen.
Könnte man im Ersten Augenblick denken.
Oder auch nicht.
Inhaltlich
gibt es ja
immer was zu sagen
immer was zu schreiben.
Die Sprache
ist dann nicht mehr stumm
sondern lebendig,
zumindest
solange es Strom geben wird
und Ersatzteile
für Lautsprecher,
Festplatte.

Was natürlich
einen Nachteil
zum Buch darstellt.

Denn mit diesen
kann ich ja auch Feuer machen
oder
Menschen entflammen
und begeistern.
Bücher sind also stille Post.
Nachteil von Büchern ist,
dass du jederzeit
das Geschriebene
überarbeiten kannst,
so wie ich in diesem Text
meine Gedanken
zusätzlich einfließen lassen kann.

Wahr
Was wichtig ist und wa(h)r
->
ist in der Wahrnehmung.

Früher
Früher
hat jemand
Geschichten
in einem Kreis erzählt.
Es gab Menschen
die zuhörten.
Heute weist du als Autor
gar nicht, wer dir zuhört.
Denn man hat
die Geschichten aufgeschrieben.
Und dann sich selbst überlassen.
Über den neuen Weg
kannst du hören,
was jemand gesagt hat.
Jetzt kannst du Sie wieder hören,
kannst hören,
was und wie
jemand etwas gesagt hat.
Das vorher nie Ausgesprochene
wird lebend bleiben.
Aber wer will das?

Hören ist nicht gleich lesen.
Diejenigen
die nicht sprechen können,
werden nach wie vor schreiben
und ein anderer
wird ihnen Stimme verleihen.
Und das schöne
du kannst mit dir
im Geschriebenen selber streiten.
Darüber,
was wichtig war
und was nicht.
Immer wieder überarbeiten
und redlich intelligent wirken.
Obwohl - wenn du quatschst
wahrscheinlich viel Müll käme.
Ich habe an meinen Worten,
aus meinem Interview,
als ich sie geschrieben sah,
eines gelernt:
Gesprochen hört sich vieles dümmer an,
als wenn es schriftlich präsent ist.
Ein Text verfälscht dich mehr wie du glaubst.

Und Kunst …
also Malerei
oder Bildhauerei
was ist damit?
Wieso meinen Leute,
alles anders verstehen
zu müssen?
Weil jeder wo anders herkommt
und seine persönlichen Gründe hat
etwas gut zu finden –
oder schlecht.
In unserem Projekt
habe ich Menschen gefunden,
deren Geschichte
sich erst nach und nach
eröffnete.
Manche waren im Gefängnis,
Verfolgte und Gequälte
in ihrer Familie
oder ihrem Staat.
In den Bildern kannst du das nicht direkt sehen.
Aber wenn du den Menschen kennen lernst,
dann ist die Entdeckung,
mit der Zeit,
vorprogrammiert.


Dann wird er/sie sich dir öffnen
im Gespräch
oder im Bild.
Diese andere Möglichkeit
ist für alle wichtiger
als die Möglichkeiten
die sie nicht kennen.

Gedanken strömen endlos
Wenn du sie lässt.

Grausam
Mir graut nicht
vor einem Moslem
auch nicht
vor einem Juden.
Aber mir graut,
vor allem,
vor einem Menschen
der dem Wahnsinn
einen Namen gibt
Holocaust

Sterben
Ich sterbe
jeden Tag ein Stück.
Ich sterbe,
dabei weiß ich es nicht mal
jeden Tag ein Stück.
Immer dagegen
bin der Junge
mit dem Loch im Sack.

Kunst der Irren
Sicherlich ist es notwendig
den Beweis zu erbringen,
dass die Kunst der "Irren"
in Nichts
der Kunst
der "Normalen"
nachsteht.
Aber es ist
ein fehlgeleiteter Schluss
daraus eine Bewertung
abzuleiten.
Wenn denn
eine Bewertung
überhaupt möglich ist.
Dann es ist heute
von den Journalisten
üblich entweder
auf die Krankheit einzugehen
oder sie gänzlich zu negieren.
Aber es ist,
zumindest bei uns,
ein „guter Stil“,
wenn bekannt wird,
dass eine Erkrankung vorlag,


die Kunst damit außen vorsteht
also gar nicht in die Bewertung miteinfließt.
Ist das nun bedauerlich?
Oder kann sich der Künstler/in
dadurch geehrt fühlen?
Die Kunst der "Irren"
wurde im geschichtlichen Kontext
rezipiert und heute ist
ein gänzlich verändertes Verständnis
Usus.
(siehe oben)
Ich kann nur hoffen,
dass es so bleibt.
Vor allem,
dass sich die Begrifflichkeiten
der heutigen Zeit
anpassen können.
Denn nach wie vor
stehen viele erkrankte Künstler/innen
vor dem Problem,
dass sie
Ihre individuellen
Probleme,
Krisen
und Erfahrungen
verschweigen.
Die Kraft ihrer Kunst,
die aus dem Erlebten entstanden ist,
wird in der Öffentlichkeit
nicht diskutiert.
Viele haben Angst
vor Stigmatisierung
und Ausgrenzung
im regulären Kunstbetrieb

Nameless
nameless artist
nameless death

Neue Projekte
Neue Pinsel.
Neue Leinwand.
Neue Arbeit.
Aber nie was richtig fertig.
Neue Wohnung neues Glück,
ich fühle mich sauwohl hier
und es ist einfach herrlich
hier zu leben.
Die Ruhe ist göttlich
und wenn jemand kommt
höre ich es schon
von weitem.
Vieles ist beim Umzug kaputt gegangen
aber nicht meine Begeisterung für die Wohnung.
(Zwischen der Wahrheit und der Banalität liegt oftmals nur eine Papierseite.
Bezug:
Übersetzung und Einträge auf der Art Karlsruhe
Isolde Wawrin Buch)
14.03.2005

Mein Tisch steht schief
Alles ist neu,
muss aufgebaut werden.
Hier werde ich in Ruhe schreiben können.
Wenn ich einen leiseren Lüfter habe,
der nicht so pfeift.
Heute werde ich noch ein paar kleine Bilder für Bühler machen,
einen Termin wahrnehmen mit Herrn Böttinger
und abends weiter an der Wohnung basteln.
Um acht gehe ich außer Haus und werde arbeiten.
Ich liebe es hier zu sein.
Der ideale Platz für geistige Arbeit.
Planen erfinden basteln und träumen.

PC
In diese Maschine kannst du alles reinhacken,
deine Gedanken oder auch Deinen Wahn.
Du kriegst sowieso das was du verdienst.

Rhythmus
Jeden Tag kämpfe ich meinen Rhythmus zu bekommen
in großer Einsamkeit ist noch nie etwas gewachsen.
abgebissene Fingernägel bis aufs Blut
erst kommt nix
und dann
kommt alles auf einmal


Da frag‘ ich mich

Wie weit sieht ein Schmetterling
bei Sonnenuntergang?
Muss Anthony de Mello lessen.



Ein Stapel voller Arbeit
Dabei will ich nur rumsitzen
und über wichtige Dinge nachdenken
danach aufstehen und einfach loslegen
und alles andere vergessen.

1250 Bilder habe ich gemacht
ob sie verkauft werden,
ist nur eine Frage der Zeit
aber das ist nicht wichtig.
Denn neue Bilder
sind schon geplant.

Texte, Gedichte und Bilder

Friedenslied
Ich bin erwachsen
Ich stehe voll im Leben
Aber ich habe Angst.
In dieser Welt
3 Millionen Soldaten
unter Waffen
4,2 Millionen Reservisten
lies ich mir sagen.
Die Bomben sind längst platziert,
stehen an Orten,
wo sie nur noch gezündet werden müssen.
Unsägliches Leid
sehe ich in meinen Träumen.
Und das schlimmste ist:
Ich sehe keinen Ausweg.
Ich gebe auf.
Wir sollten aufgeben.
Ich halte die Option
der Kapitulation
gegen den Terror
als einzige Lösung
für möglich.

Friedenslied
Unter geänderten Vorzeichen.
Die einzige Verpflichtung die
man als Künstler hat
ist,
sich selbst zu reproduzieren.

Brief
Wattebäuschen aus Schnee auf den Bäumen beobachtend und klirrend kalte Luft um unser gemeinsames Heim,
sehe ich ich mir die Photos an.
Von Dir und Felix auf Deinem Rücken.
Dein Gesichts-Ausdruck ist sorgenvoll
wegen Deinem Papa und dem Studium
immer wieder Meinungsverschiedenheiten zwischen uns
auf der Fahrt nach Freiburg
und auch im Bett.
Manchmal willst Du
nur Deine Meinung
bestätigt haben
so vergehen die Tage.
Ich warte auf ein Zeichen der Liebe
von Dir -
eine Berührung
einen Kuss
der mich wissen lässt
Du liebst mich.

Ich will nicht aus diesem Jahr gehen
ohne Dir gesagt zu haben,
wie sehr ich Dich liebe.
Lass es uns sagen
und nicht
durch den Alltag verdecken
sonst stirbt unsere Liebe.
Dein Armin

Glück

Etwas wesentliches
sagen
und gesagt
bekommen
das ist Glück

Staubsauger
Staubsauger im Flur.
Mein Schatz singt dazu.
Was bin ich froh,
dass Sie das tut
Die Tage der Wischra
sind allmählich vorüber,
„The river is flowing
to the sea.”

Computertage
Immaterielles
Stilles
Leise
geschriebenes
Klagen
Dunkles Zimmer
meines Herzens.
Hab
Hoffnung
Gotteslohn
ist unbezahlbar

03.07.1995
Dunkelheit aus der du geboren bist.
Fahre durch die Welt
sei der Entdecker.
Laß dich durchrütteln
durch so viele
schöne kleine Schauer der Wonne.
Erfahre deinen Zweck.
Du bist nicht umsonst.
Ein Stück Kraft und Energie.
Sei optimistisch und beharrlich.
Der Tag wird sich zeigen,
an dem die Angst
nicht mehr existiert.
So viel zu tun und zu erledigen.
Orschweier ist nicht
die Welt
und
Konstanz
schon gar nicht.


IMMER NOCH WACH
03 Uhr 51
AUF DER UHR
DIESER MASCHINE
MIT DER ICH KOMMUNIZIERE
IN DIE ICH ALLES REINHAKEN KANN
WAS ICH WILL
ÜBER DIE ICH MÄCHTIG BIN
über DIE ich MACHT HABE
Aufgewacht bin ich
wegen meinem Sodbrennen
und enttäuscht bin ich
über die Tatsache,
dass ich noch keine
ernstzunehmende
e-mail bekommen habe,
die sich um die
kuenstlerpatenschaften.de
dreht.
Es wird heute ein langer Tag
mit vielen witzigen Sachen
da bin ich sicher
hab was tolles gefunden!
Gehe jetzt wieder schlafen
weil müde.

Bildversuche
Neue Vorstellungen von Malerei zu entwerfen,
das ist,
sich einem Kosmos nähern
und entfernen von all den Bildwelten
die wir kennen.
Digital wären
unendlich viele Möglichkeiten vorhanden,
so wie das Universum unendlich ist.
Schlimmer es wäre endlich,
dann wäre auch die Malerei begrenzt.
Zwar immer wieder potenzierbar
aber was wäre,
wenn alle Möglichkeiten ausgeschöpft wären?
Dann wäre die Endlichkeit erreicht.
Nur alleine die individuelle Haptik eines Menschen reicht aus,
um Neues zu schaffen,
im begrenzten Raum und
der Zeit die uns zur Verfügung steht.
„Lebe lang und male viel“
ist meine Lebensphilosophie.
Und schreibe wenig Müll....

Künstler sind …
wie moderne Geisterbeschwörer.
Sie beschäftigen sich mit seltsamen Dingen,
die keinen interessieren.
Psychisch Kranke,
die dasselbe tun
und aus dem Netz ihrer Umwelt fallen
werden inhaftiert

An Dich...
Was ist mit dir geschehen,
dass du so bist,
wie du jetzt bist?

Frau Merkel
zieht am Himmel
in drei Hubschraubern
vorbei.
Ach
hätte ich doch nur
eine Linse
um in den Innenraum zu schauen.

Friedvoller Sonntag
Die Leute gehen in die Kirche,
ich höre die Glocken,
wir gehen spazieren,
laufen 4,9 Kilometer,
lernen,
beschäftigen unseren Kopf
mit Geistigem.
Olympia geht zu Ende.
Vorher Elternbesuch.
Im Web sind Milliarden Spielwiesen
wo soll der Sammler beginnen?
Kunst ohne Ende.
Mein Schatz badet.
Mir ist kalt.
Telefoniere.
Mache Termine
mit Leuten die ich erreiche
und friere an der Seele.
Wo kommt der Mensch hin,
wenn er sündigt????
Was macht mein Schatz
mit ihrer Angst
und was mache ich dazu?

Manchmal
manchmal ist Hoffnungslosigkeit
nicht der richtige Weg
um ein Problem anzugehen.
Schon gar nicht,
wenn die Angst zu versagen
so unendlich groß ist.
Welche Antworten
kann ich da noch haben
auf die vielen Fragen?
Grad bin ich sehr deprimiert,
weil ich einem schlechten Witz aufgesessen bin.
Aber so schlimm war es dann doch nicht mehr.
Irgendwas ist da schiefgelaufen und
ich war nicht ganz unschuldig.
Deine/Meine Illusion
hat mir einen Streich gespielt,
mein Wunschdenken.
Schrade hat mir das recht deutlich
zu verstehen gegeben.

Fremdgesteuert
Supervision
als
Manipulierungsinstrument

Mail an Kathinka
Schicke mail an Kathinka.
Alle Malerei von mir
spiegelt die Sehnsucht nach den Sternen.
Es ist ein unglaubliches Gefühl,
wenn die Arbeit die man macht,
als gut befunden wird.
Das habe ich,
heute wieder,
bei Straumann erlebt:
Wie sehr sich Frau Senft gefreut hat,
als wir die Ausstellung planten.
Ich habe im Traum gearbeitet.
Alles eine Frage der inneren Haltung.

Alexander
Denke an Alexander
und muss den Kaffee zweimal malen,
weil die Milch sauer war.
Würth Stiftung oder Sammlung.
Erste Briefe getauscht
Bilder geschickt.
Unverlangt geht nicht.
Tamara Bilder von der ART gezeigt
und Stolz gewesen
über meinen Snapshot
von Guido Westerwelle.

Ich mag es nicht
wenn mich jemand berührt.
Ich mag es nicht wenn mich jemand anspricht.
Ich mag es nicht wenn es laut ist.
Ich mag es wenn ich in mir bin.

Erkenntnis
Die prinzipielle Erkenntnisfähigkeit des Menschen ist beschränkt.
Was mach ich mir also Sorgen!
Meine dunkle Kammer
im Dach
ist der einzige Ort,
an dem ich mich wohl fühle,
an dem ich schreiben kann,
an dem ich mich finde
und die Wahrheit
in die Maschine tippe
Dadurch bin ich doch noch kein Anarcho
oder?
Meine Hände haben so viel gearbeitet,
dass sie
eine Pause benötigen.

25-09-2006
Können wir die Arbeiten von
Psychhiatrieerfahrenen
als Sozialkritik interpretieren?
Als Aussage
über eine Zeit
und Ihre Umstände?
Oder sind die Grenzen
zu verschwommen?
Habe Brief an Jürgen Blume geschrieben und
eine neue Autorin entdeckt,
die ich gerne lesen will.
Habe J.B. auch mein erstes Tagebuch geschickt.
Immer wenn ich es lese,
entdecke ich etwas über mich darin,
auch nach so vielen Jahren.
Welche Grenzen die Kunst hat,
beschäftigt mich gerade.
Ich male „am Arsch lecken Bilder“
mit Zitaten aus der Kunst
Und schreibe rein was ich denke.
So wie Alfons Handke zitiert,
zitiere ich andere.
Soviel zur Begründung.

Tilman meint
es ist immer eine Suche
in den Bildern
nach Glück oder
eine Aussage über etwas
oder sich
enthalten.
Die seine
in seinen Bildern
ist hintergründig
und erschließt sich
erst nach einer ganzen Weile,
nach Jahren mit ihm.
Egal was er macht:
Ich verstehe es
erst Jahre später,
weil es so schwer verschlüsselt ist.
Und damit dokumentiere ich gerade meine persönliche Haltung und meine Erkenntnisse.

25.04.06
Heute Mittag
werden wir über neue Dinge entscheiden
oder nicht.
Wie viele Welten gibt es eigentlich noch?
Die Schwierigkeit
unserer heutigen Zeit
ist die Kommunikation
auf all den Ebenen
die wir meinen zu brauchen.

Multiversum
Ich habe wirklich ein Interesse daran
die Menschen zu entdecken
wie sie sind.
Und ich möchte eine Kunst
machen die das beschreibt.
Jeder Punkt in dieser,
meiner Umgebung
beschreibt die Möglichkeit
eines Multiversums
und daher ist die Antwort
multivers.


Regel
Die Regel in der Kunst ist,
daß es eine selbstgestellte Regel gibt.
Wenn es keine Regel gibt,
gibt es keine Kunst
sondern Matsch.

Trauerfall
Onkel Richard ist gestorben.
Meine Mutter hat es mir auf den Anrufbeantworter gesprochen:
„Der Richard hat es geschafft“
Ich weine.
Weine auch jetzt,
wo ich endlich
die Szene begreife....

Wer bin ich,, und wen ja, wieviele
Die vielen Gesichter die ein Mensch haben kann
ich habe sehr viele davon
Warum schickt mir mein Arzt ein Buch
über Schizophrenie?
Ich kann so vieles sein!
Mein Abi Spruch war ja mal
"Ich bin nicht was ich bin"
Warum sollte ich irgendwas sein?
Wenn nicht nur eines
ein Wandler
in den rauen Zeiten dieser Zeit
der sich Überleben verschafft.

Testamentiert
Mein Testament habe ich gemacht.
Abgeschlossen.
Gesagt,
was ich mir wünsche,
nach meinem Tod.
Auf die Frage
was ich mir wünsche
habe ich nur eine Antwort:
Tamara glücklich machen.



09.02.06
Neuigkeiten aus der Kunstwelt
Jahreshauptversammlung und Blamieren
Positionieren
Neue Ideen
Sorgen um die Partnerin
Termin beim Therapeuten
Gesprächsfetzen
Notizen machen
Supervision

Die herrschende Kaste
sind
wir
weil wir
im Aldi einkaufen.
Alles soll billiger für uns werden,
weil wir immer weniger haben
als früher
und es ja auch nicht mehr anders geht.
So werden wir,
wenn es so weitergeht
wieder im Mittelalter landen
und unsere
1 Eurojobber
werden
unsere Sklaven sein
Schlimmer noch aber
sind die Praktikantenjobs,
die unsere Gesellschaft
gänzlich entlarven.
Irgendwann platzt die Blase
und ein starker,
gesellschaftlicher Umbau kommt
aber der wird nicht besser sein
sondern schlechter.
Die großen Sozialreformer
sind die großen Sozialzerstörer
und damit auch ich.
Wer bin ich?
Mein Leben in der Selbsterforschung
führt zu seltsamen Blüten
und Folianten,
Ich bin ein Mensch.
Gelernt habe ich,
daß ein Belohnungssystem
bei mir funktioniert.
Ich bin
der Sohn / son
von /of
einer / a
fucking lieblichen
bitch

Vase
Bisexuell
Abgefressene Tulpen
auf dem Küchentisch
Schneeflocken
riesengroß
die nach oben fliegen

Warten das das neue Laptop kommt
Stehe am Fenster
und sehe Tamara hinterher.
Wenn Du es weist,
ist es so leicht zu verstehen.
An manchen Tagen
weiß ich nicht mehr
wo ich hin soll,
welche Richtung
mein Leben haben darf.
Sie denkt an sie
ich denke an ihn
wo soll
das bloß
enden.

Wörter
verstummen in der Zeit,
Gedanken verblassen
ohne Hauch einer Erscheinung
Kreuze
sehen in der Entfernung des Kosmos
wie Spuren des Nichts aus.
Unendlichkeit ist unfassbar.
Alles im Fluss
der Bewegung
von Raum und Zeit

Ewigkeit ist noch schlimmer.
Ungreifbar,
undenkbar,
un ...

Unendlichkeit
Die Unendlichkeit ist ein
der direkten menschlichen Erfahrung
fremdes Phänomen.
Sie kann nur abstrakt
in der Vorstellung entwickelt werden
und wird
auf Objekte,
die keine räumlichen
oder zeitlichen Grenzen besitzen,
angewendet.
Ein unendlich ausgedehnter Weltraum
ist vorstellbar.
Eine Zeit ohne Ende ist denkbar.
Andererseits wird
die Vorstellbarkeit
der Unendlichkeit in der Natur
auch bezweifelt.
Unendliche Ausdehnungen
der physikalischen Welt
werden durch ein
aus der Mathematik stammende Symbol,
eine auf der Seite liegende 8
dargestellt.
Neben der unendlichen Ausdehnung
zu immer größeren Größen
wird auch
die unendliche Teilbarkeit,
das unendlich Feine betrachtet,
dessen Grenze Null ist,
Null aber nicht erreicht.
Aus der Negation des unendlich Feinen
und deren Paradoxien ergab sich
die ursprüngliche griechische
"Atomtheorie" des "Unteilbaren".
Quelle http://physikerboard.de/lexikon/Unendlichkeit,definition.htm







Impressum:
©Armin Andreas Pangerl
Psych-Art Verlag
Weihergarten 12
77933 Lahr
www.arminpangerl.de apangerl@yahoo.de
erschienen bei Neopubli GmbH Berlin
Aperçu. 1. Auflage. epubli, Berlin 2019, ISBN 978-3-7502-5682-8 (72 S.).
Im gleichen Verlag veröffentlicht
• Tagebuchblätter 2013-2018
• Tagebuchblätter - Der Rest von 2018
• Gedanken los lassen
• Ungebrochen
• Erotic Art
• Erotic Art II


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